Die Weihnachtstanne
Eine geschmückte Tanne steht für viele als symbolisches Zeichen im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Familien pflegen nicht selten feste Traditionen, welche Art von Tanne bevorzugt, wie sie besorgt, wann sie aufgestellt und wie sie geschmückt wird. In den Wohnungen versammeln sich zum Fest dann traditionell alle zur Bescherung um den Weihnachtsbaum.
In den Einrichtungen des Kinderschutzbundes haben sich vielfältige Traditionen für die Weihnachtszeit entwickelt, zu denen oftmals auch ein Weihnachtsbaum gehört. So eine eigene Weihnachtstradition lebt beispielsweise die Wald-Kita am Rehsprung in Stockelsdorf. In diesem Naturkindergarten findet das Leben der Kinder hauptsächlich im Wald statt und das zu allen Jahreszeiten. Eine Schutzhütte wird fast nur als Notunterkunft bei gefährlichen Wetterlagen genutzt. Ein achtsamer Umgang mit den natürlichen Gegebenheiten ist selbstverständlich und es wird konsequent auf „Konsum“ verzichtet. Zum Weihnachtsfest steht eine Tanne im Mittelpunkt, die von den Kindern „Tanni“ genannt wird. Im Rahmen einer weihnachtlichen Feier legen die kleinen Waldläufer am letzten KiTa-Tag vor Weihnachten dort Futter für die Tiere ab.
Wenn nach den Festtagen die ausgedienten Weihnachtsbäume aus den Wohnhäusern zur Abholung an der Straße stehen, ziehen die Kinder in kleinen Gruppen durch die nahegelegenen Wohngebiete und sammeln die Bäume ein, um sie in den Wald zu bringen. Anfangs waren manche Anwohner etwas irritiert, aber nun sind sie begeistert darüber, was die Kleinen im Wald noch alles mit den alten Tannen anstellen. Einige Bäume werden eingegraben, andere dienen zum Bau von Verstecken oder werden anderweitig kreativ genutzt. Im Frühjahr kommt dann die Zeit, in der die ehemaligen Weihnachtsbäume zersägt und zum Bau eines Tipis verwendet werden. Ein anderer Teil wird Feuerholz, denn zur Einweihung des Tipis gibt es ein Lagerfeuer, über dem eine frisch zubereitete Suppe gekocht wird. Im Laufe der Jahre wächst aus manchem Samen, der aus Tannenzapfen fällt, vor den Augen der Kinder ein neues Bäumchen heran, aus dem vielleicht irgendwann wieder ein Weihnachtsbaum wird.